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Frauke Feser
Oliver Sievers

 

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist -
Eine Einführung in die Geheimnisse des Wetters

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Eine Einführung in die Geheimnisse des Wetters

von Frauke Feser und Oliver Sievers

Warum brauchen Piloten eigentlich die Meteorologie? Um diese Frage zu beantworten, betrachten wir zunächst die Definition. Der Begriff Meteorologie kommt aus dem griechischen und lateinischen, bedeutet soviel wie "Lehre der fallenden oder schwebenden Teilchen" und wurde bereits von Aristoteles in die Welt gesetzt. Diese Lehre beschäftigt sich mit der Physik der Lufthülle (der Atmosphäre) der Erde.

Der Aufenthaltsort unseres Modells ist aber nun mal die Atmosphäre - ein Ort, wo wir eigentlich nicht hingehören, denn sonst hätten wir ja Flügel mit ins Leben bekommen - und deshalb müssen wir uns auch mit ihr beschäftigen. Zum Einen kann das Wissen um die Vorgänge in der Luft helfen, manch teuren Bruch zu vermeiden, zum Anderen wird das Segelflugzeug nur durch das Wetter (nämlich die Thermik) obengehalten. Modellbauer sind in der Regel durch ihr Hobby physikalisch so weit "vorbelastet", daß ein Verständnis der allgemeinen Meteorologie kein Problem sein dürfte; unsere Vorfahren haben übrigens nur über Naturbeobachtungen und ihre Bauernregeln das Wetter vorhergesagt - ohne unsere heutigen physikalischen Kenntnisse!

Meteorologie ist aber nicht, wie weithin verbreitet geglaubt wird, nur Wetterkunde. Auch Klimaforschung gehört dazu, Schadstoffausbreitungen werden untersucht, Klimaanlagen entworfen, im Katastrophenschutz werden Modelle entwickelt und vieles mehr. Der Modellflieger ist in erster Linie natürlich am Wetter interessiert. Ist das Wetter in nächster Zeit zum Fliegen geeignet? Wo finde ich Thermik? Was ist eigentlich Thermik und wie entsteht sie? Dieses sind nur einige wenige der vielen Fragen, die immer wieder aufkommen. In diesem Artikel wollen wir versuchen, einige dieser Fragen zu beantworten.

Wir haben uns bemüht, alle Punkte einzubauen, die uns wichtig für den Modellflug erschienen. Die Autoren sind aktive Segelflieger, daher mag es Passagen geben, die nicht jedem Leser gleichermaßen wichtig erscheinen. Da wir außerdem keine hauptberuflichen Schreiberlinge, sondern Meteorologiestudenten kurz vorm Diplom sind, bitten wir den geneigten Leser um Nachsicht, falls wir mit unserem Schreibstil mal abheben. Doch das nur am Rande.

Grundsätzlich können wir hier nur Tips geben und das Grundlagenverständnis erweitern. Nichts vermag die eigene Beobachtung zu ersetzen! Es ist wie beim Fliegen: nur weil ich ein Buch über die Fliegerei gelesen habe, kann ich es noch lange nicht. Auch in der Wetterkunde gilt: Keine Regel ohne Ausnahme, so daß wir natürlich keinerlei Garantien übernehmen können ("Die haben aber geschrieben, daß da ein Aufwind sein müßte!"). Dafür sind die Zusammenhänge in der Atmosphäre zu kompliziert. So wurde zum Beispiel die Chaostheorie von einem Meteorologen begründet. Das Fazit hieraus: Das Wetter ist nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, denn schon kleine Unterschiede können unvorstellbare Auswirkungen haben. Bekannt geworden ist das überspitzte Beispiel vom Schmetterling in Brasilien, der mit seinem Flügelschlag einen Wirbelsturm in Indien hervorruft.

Beobachtet das Wetter! Denn eine gute Wettervorhersage entsteht nur, wenn man jeden Tag den Wetterbericht mit dem tatsächlich eingetretenen Wetter vergleicht. Außerdem gibt es an jedem Ort besondere meteorologische Bedingungen, die natürlich nicht in der großräumigen Vorhersage berücksichtigt werden können. Diese regionalen Besonderheiten gilt es herauszufinden und in die eigene Vorhersage einzubauen.


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Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik etc.:
Mail an frauke.feser(at)hzg.de und / oder oliver.sievers(at)wetterkursus.de.

Last Change: 11-JAN-2016