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Frauke Feser
Oliver Sievers

 

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist -
Eine Einführung in die Geheimnisse des Wetters

Seite 11 / 17

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Nun wollen wir noch auf einige regionale Windverhältnisse eingehen: Zuerst gibt es den Effekt der Land- Seewindzirkulation. Dieser entsteht, da sich Land- und Wasseroberfläche unterschiedlich erwärmen. Während sich die Luft über Land fast gleichzeitig mit der Erdoberfläche aufheizt, speichert das Wasser die aufgenommene Wärme erst einmal und gibt sie nur mit einer gewissen Verzögerung an die darüberliegende Luft ab. Tagsüber erwärmt sich also so zuerst die Luft über Land, während die über Wasser noch nächtliche Temperaturverhältnisse aufweist. Die warme bodennahe Luft steigt auf. Nun muß Luft von der Wasseroberfläche nachströmen, es entsteht eine Zirkulation. Nachts kehren sich diese Verhältnisse dann um, da jetzt das Wasser seine Wärme abgibt. Hier steigt Luft auf, es entsteht durch die vom Land nachströmende Luft der Landwind. (Grundsätzlich werden Winde danach bezeichnet, wo sie herkommen, also bedeutet Landwind "von Land her kommend").

Zuerst müßte man meinen, daß tagsüber über Land Thermik entstehen wird. Eigentlich ist es natürlich auch so, da die erwärmte Luft aufsteigt. Setzt dann jedoch der Seewind in den Mittagsstunden ein, ist es vorbei mit der nutzbaren Thermik: Er bläst sie davon. Dies werden besonders all die leidgeplagten (Modell-)Segelflieger wissen, die nahe der Küste wohnen!

Ein weiteres lokales Windfeld ist der Berg- und Talwind. Tagsüber weht der Wind vom Tal her, den Berg hinauf. Also:... richtig, Talwind (siehe Abb. 9)! Nachts kehren sich auch hier die Verhältnisse um, der Bergwind setzt ein und fließt ins Tal. Einerseits kann dieses Phänomen direkt über die Erwärmung der Berghänge erklärt werden. In den frühen Morgenstunden treffen die ersten Sonnenstrahlen zuerst die zur Sonne hin geneigten Hänge, welche sich dann erwärmen. Die Luft darüber steigt auf, Luft vom Tal strömt nach.

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Abb.9 Durch die Sonneneinstrahlung kommt es zur Anhebung der Isobaren: Der Talwind entsteht

Durch die Erwärmung des Talbodens im Laufe des Tages ändert sich zusätzlich die Druckverteilung. Über dem Tal steigt der Druck, da die Flächen gleichen Druckes durch die Erwärmung angehoben werden. Warme Luft dehnt sich aus, also liegen auch die Flächen gleichen Druckes weiter auseinander und es kommt zur Anhebung der Druckflächen. Am Hang selbst und im Berginnern bleibt der ursprüngliche Druck erhalten. Dadurch kommt es zu einem Druckgefälle vom Tal zum Berg, das durch den Talwind ausgeglichen wird. Am Nachmittag setzt an den Stellen, die die Sonne zuerst nicht mehr bescheint, der Bergwind ein. Also Vorsicht an diesen Stellen, hier kann das Modell leicht ins Tal verschwinden!


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Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik etc.:
Mail an frauke.feser(at)hzg.de und / oder oliver.sievers(at)wetterkursus.de.

Last Change: 11-JAN-2016