Kontakt:

Impressum


Navigation:

Startseite
Zurück:
Wolken, die Fliegerfreunde
Inhalt
Links zum Thema Wolken
Weiter:
Fronten
Link-Tausch


Homepages:

Frauke Feser
Oliver Sievers

 

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist -
Eine Einführung in die Geheimnisse des Wetters

Seite 9 / 17

wolken2.gif (1517 Byte)

Breiten sich Cumuluswolken an einer niedrig gelegenen stabilen Schichtung horizontal aus, bildet sich Stratocumulus, miteinander verschmolzene Cumuluswolken, deren Ränder unscharf werden (Foto 3). Die Thermik wird schwächer werden, da kaum noch Sonnenstrahlung zum Erdboden durchkommt. Wir sprechen von einer Abschirmung. Stratocumulus kann auch entstehen, wenn sich Stratus aufzulösen beginnt oder durch Konvektion durchbrochen wird. Stratus ist besser als Hochnebel bekannt. Man sieht eine gleichmäßige, neblig-trüb wirkende Schicht mit einheitlicher Untergrenze, die sehr tief liegen kann (Nebel!). Leichter Niederschlag ist möglich. Stratus entsteht durch Abkühlung der untersten Luftschicht oder durch Nebelauflösung. In letzterem Fall kann sich auch der Stratus noch im Laufe des Tages auflösen, so daß es zu durchaus fliegbarem Wetter kommen kann. Das hängt von der Mächtigkeit der Stratusdecke und der Sonnenintensität ab.


Foto 3: Die Cumuli aus dem Vordergrund verdichten sich im mittleren Teil des Bildes zu Stratocumulus, der sich an der ausgezeichnet sichtbaren Inversion ausbreitet. Erst hinten gelingt es den aufschießenden Luftmassen, die Inversion zu durchbrechen

Im mittleren Stockwerk entsteht der Altocumulus (Ac) ähnlich wie der Stratocumulus im unteren Bereich durch Ausbreitung von Cumulus- oder Cumulonimbuswolken sowie beim Zerfall von Altostratus und Nimbostratus. Auch bei aufziehenden Fronten kann er auftauchen. Doch nur im letzteren Fall droht das Wetter schlechter zu werden. Ansonsten sind die "Schäfchenwolken" Schönwetterwolken, die auf zunehmenden Hochdruckeinfluß hindeuten. Schönwetter heißt allerdings nicht unbedingt Thermikwetter!

Es gibt noch verschiedene Unterarten des Altocumulus, von denen wir hier zwei erwähnen wollen. Zum einen die Föhn- und Wellenwolke Ac lenticularis, auf die wir später noch eingehen werden, und zum anderen die Türmchen- oder Zinnenwolken Ac castellanus. Aus der Ac-Schicht wachsen deutlich turmförmige Cumuli hervor. Dies ist ein Zeichen für eine instabile Schichtung oberhalb der Ac-Schicht. Der Ac castellanus ist damit ein recht zuverlässiger Gewittervorbote. Eine graublau wirkende Wolkenschicht mit einem streifigen Aussehen, die den Himmel ganz oder teilweise bedeckt, stellt der Altostratus (As) dar. Die Sonne ist teilweise noch erkennbar, wenn auch verschwommen. Hier ist fast immer mit schlechterem Wetter durch eine Warmfront zu rechnen. Nur als Auflösungsprodukt des Nimbostratus (hinter der Warmfront) zeigt der As eine Wetterberuhigung an. Der Nimbostratus (Ns) ist die mächtigere Version des As und entsteht aus dem As beim Warmfrontaufzug. Die Sonne ist nirgends mehr erkennbar, der Himmel präsentiert sich grau in grau. Es fällt permanent Niederschlag: Werkstattwetter! Die hohen Wolken haben auf das direkte Wetter nur durch ihre abschirmende Wirkung Einfluß: Die Thermik wird schlechter. Aufziehende und sich verdichtende Cirrusbewölkung deutet aber fast immer auf schlechteres Wetter hin.

Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, das schöne Wetter bald dem Regen weicht.

Dies ist das erste Anzeichen für eine herannahende Front, die sich aber noch etwa 24 Stunden Zeit läßt. Die hohen Wolken zeigen die Verhältnisse der oberen Troposphäre. Ihre Zugrichtung zeigt die Richtung der Höhenwinde an, die das zukünftige Wetter mit sich bringen. Insbesondere durch Vergleich der Zugrichtungen von hohen und tiefen bzw. mittelhohen Wolken kann man Aussagen über die großräumige Wetterentwicklung treffen (die dann vielleicht sogar stimmen!). Dreht der Wind mit der Höhe nach rechts (was man an den Wolken meist gut sehen kann), so herrscht in der Höhe eine sogenannte Kaltluftadvektion vor: Kalte Luft strömt heran, die zunächst für eine Labilisierung der Luftmasse sorgt (Hammerwetter!), dann aber durch Überentwicklung auch für Regenschauer sorgt. Nach links drehender Wind zeigt dagegen heranziehende Warmluft an. Oftmals bringt diese „warme Suppe" Dauerregen mit sich. Allgemein gilt:

Ziehen die Wolken dem Wind entgegen, gibt´s am anderen Tage Regen.


Weiter: Fronten


Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik etc.:
Mail an frauke.feser(at)hzg.de und / oder oliver.sievers(at)wetterkursus.de.

Last Change: 11-JAN-2016